«Wie sicher ist Ihr Zuhause?»

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Am 14. Oktober herrschte im Swiss Bike Park Oberried Spannung pur: Im zweiten SYMPOSIUM DIRECT gaben ein ehemaliger Einbrecher, ein erfahrener Ex-Kriminalist, eine Psychologin und ein Sicherheitsfachmann wertvolle Einblicke in die Welt des Einbruchschutzes und die psychischen Folgen für Betroffene.

Seit der Pandemie haben Einbrüche und Diebstähle leider jährlich um erschreckende 16 % zugenommen. 

Das Thema «Wie sicher ist Ihr Zuhause?» stiess daher auf grosses Interesse, rund 150 Gäste informierten sich über die Sicherheit in den eigenen vier Wänden.

Die Schweiz ist ein Selbstbedienungsladen. Offen stehende Fenster und Türen, Werkzeuge im Garten oder Pakete vor der Tür – all das seien Einladungskarten für Einbrecher.

Hammed Khamis war als Einbrecher einer der Besten in seinem Metier und weit über die Landesgrenzen bekannt. Heute berät er Sicherheitsfirmen und Polizei, in Gefängnissen, Universitäten und Schulen hält er Vorträge.

Alt text: Gespräch zwischen ehemaligen Einbrecher, erfahrenem Ex-Kriminalist und einer Psychologin

Im Blaumann oder mit Aktentasche

Den klassischen Einbrecher, wie er in Krimis gezeigt wird, gibt es nicht, da sind sich Hammed Khamis und der ehemalige-Kripo-Chef, Thomas Sollberger, einig. Einbrecher kleiden sich unauffällig wie Handwerker oder Geschäftsleute und bewegen sich sicher, ohne Verdacht zu erregen. Ihr Erscheinungsbild verändern sie flink bei Bedarf, sei es durch eine andere Körperhaltung, durch das Aufsetzen einer Mütze oder eine auffällige Jacke.

Kurier in roter Uniform Zusteller steht mit Paketen in den Händen im Freien warten Hausbesitzer offene Tür

Was Einbrecher abschreckt: Faktor Zeit

Ein entscheidender Aspekt bei der Wahl eines Einbruchsobjekts ist die Zeit. Je schneller und diskreter ein Einbruch verläuft, desto geringer das Entdeckungsrisiko. Einbrecher ziehen deshalb ungeschützte Objekte vor, doch nicht jeder lässt sich von einer Überwachungskamera abschrecken.

Einbruch auf Zeit

Die Angst nach einem Einbruch

Wer Opfer eines Einbruchs wird, weiss, dass damit mehr als materieller Verlust einhergeht. Es ist ein einschneidendes Erlebnis, das oft tiefe emotionale Spuren hinterlässt. Betroffene fühlen sich unsicher in ihren eigenen vier Wänden. Schlafstörungen, Angst und das Gefühl der Verletzlichkeit können Wochen oder Monate andauern. Besonders schwer wiegt der Verlust von persönlichen und unersetzbaren Gegenständen.

Frau mit einem Nervenzusammenbruch

Zurück ins Leben finden

Unmittelbar nach einem Einbruch folgt eine Phase intensiver Aktivität: Schadensaufnahme, polizeiliche Anzeigen, Versicherungsformalitäten und das Organisieren von Reparaturarbeiten füllen den Alltag. Oft erst Wochen später setzt die Verarbeitung des Erlebten ein. Die Psychologin, Rahel Bachem, weiss Rat, was Betroffenen hilft, in ihr gewohntes Leben zurückzufinden:

  • Gönnen Sie sich Zeit und Ruhe, um das Geschehene zu verarbeiten.
  • Suchen Sie das Gespräch mit vertrauten Menschen. Reden Sie über Ihre Gefühle, erzählen Sie, was das Erlebte mit Ihnen macht. 
  • Nehmen Sie Ihren ursprünglichen Lebensrhythmus wieder auf. Gewohnheiten schaffen Orientierung und Sicherheit. 
  • Streichen Sie eine Wand neu, stellen Sie die Möbel um, kaufen Sie ein neues Sofa oder hängen Sie ein Bild um. Übernehmen Sie die Regie, erobern Sie sich Ihr Zuhause zurück. 

 

Vorbeugen: Welche Sicherheitsstrategie passt zu Ihnen?

Welche schützenswerten Güter besitzen Sie und wie intensiv soll der Schutz sein? Ein erster Schritt zur Klärung dieser Frage kann die Auflistung der Besitztümer sein, rät Sicherheitsfachmann Philipp Schärer. Wertvoller Besitz beschränkt sich nicht auf Schmuck, Gemälde oder Sammlungen. Es können Werkzeuge, Fotoapparate, Unterhaltungselektronik, Musikinstrumente, Bücher, Sportausrüstungen oder emotional wertvolle Dinge sein.

In einem zweiten Schritt lohnt es sich, die Versicherungsdeckung zu klären. Eine Unterdeckung kann nach einem Einbruch fatale finanzielle Folgen haben.

Erst danach stellt sich die Frage nach dem persönlichen Sicherheitsbedarf: Vertrauen Sie auf Sicherheitsglas, Überwachungskameras, auf mechanische-bauliche Sicherheitsmassnahmen, auf einen Tresor? Oder wünschen Sie sich lückenlose Sicherheit und Schutz und entscheiden sich für ein Alarmsystem mit Anbindung an eine Einsatzzentrale?

Tag der offenen Türen? Nicht mit uns.

Einbrecher offene Türe
CHF 800.- Sparpotenzial

Die Sicherheit des eigenen Zuhauses ist keine Frage des Zufalls, sondern das Ergebnis bewusster Entscheidungen und Handlungen.
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Abschrecken, verzögern, intervenieren, reagieren

Abschreckung beginnt bereits mit einem Hinweis auf eine Alarmanlage. Gut verschlossene Türen, Sicherheitsglas oder vergitterte Fenster machen das Eindringen aufwändiger. Auch Kameras wirken abschreckend; entscheidend aber ist, was nach einer Alarmauslösung passiert:

Eine schnelle Reaktion, etwa durch einen Sicherheitsdienst oder die Polizei, ist der Schlüssel, um effektiv zu intervenieren, damit ein Einbruch verhütet oder zumindest der Schaden minimiert werden kann.

 

Vermeiden Sie Konfrontationen!

Einbrecher sind darauf aus, möglichst schnell und unentdeckt ans Ziel zu gelangen. Sie wollen sich bereichern und vermeiden Auseinandersetzung. Ein Einbrecher will um – fast – jeden Preis verhindern, geschnappt zu werden. Sollte es doch zu einer Begegnung kommen, gilt:

Spielen Sie nicht den Helden, bewahren Sie Ruhe, bringen Sie sich in Sicherheit und alarmieren Sie die Polizei.

 

Diskretion und Achtsamkeit

Einbruchschutz beginnt bei jedem selbst, betont Schärer. Mit einfachen Massnahmen können wir das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden, deutlich reduzieren:

  • Vermeiden Sie es, in sozialen Medien oder auf dem Anrufbeantworter Hinweise auf Ihre Abwesenheit zu geben.
  • Schliessen Sie Fenster und Türen immer sorgfältig ab, auch bei kurzer Abwesenheit.
  • Kontrollieren Sie regelmässig, ob es an Fenstern oder Türen versuchte Einbruchspuren gibt.
  • Pflegen Sie gute Beziehungen zu Ihren Nachbarn und achten Sie auf verdächtige Veränderungen.

Einbruchschutz ist ein Zusammenspiel aus Technik, Achtsamkeit und der Fähigkeit, auf Krisensituationen vorbereitet zu sein.

Das Fazit nach dem SYMPOSIUM DIRECT auf den Punkt gebracht:

  • Wir müssen die Schweiz zu einem unattraktiven Ziel für Einbrecher machen.
  • Sicherheitsstrategien sind individuell. Wichtig ist, sich proaktiv mit ihnen auseinanderzusetzen und Massnahmen zu ergreifen, bevor etwas passiert.
  • Kommunikation, Nachbarschaftshilfe und umsichtiges Verhalten sind entscheidende Elemente, damit wir alle ein sicheres Daheim haben.

Einbrecher Symposium Direct 6

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